Es ist Fasching! Und das bedeutet: beim Bäcker gibt es jetzt eine meiner liebsten Süßspeisen: Krapfen. Ich bin ja generell ein Fan von allem, was mit Hefeteig gebacken wird, aber Krapfen liegen auf meiner persönlichen Bestenliste ganz weit vorne. Warum? Vielleicht, weil es sie nicht das ganze Jahr über gibt. Vielleicht aber auch, weil ich sie noch nie selbst gebacken habe. Wie so ein Krapfen entsteht hab ich jetzt trotzdem herausgefunden – in der Bäckerei Szihn!
Warst du schon einmal in einer Bäckerei? Also nicht um Brot zu kaufen, sondern hinter den Kulissen? Für mich war es das erste Mal, und ich muss gestehen in meiner Fantasie riecht es in einer Backstube immer nach Brot, die Arbeit geht ganz leicht von der Hand und der Bäckermeister arbeitet einfach so nach Gefühl. In Wirklichkeit sieht das Ganze natürlich ganz anders aus: hinter den Kulissen geht’s ganz korrekt zu und als Bäcker braucht man schon ordentlich Muckis!
© rebloon/szihn
Und weil wir Bloggerinnen (oder ich zumindest) schon beim exzessiven Pizzateig kneten aus der Puste kommen, hatten wir bei unserer Exkursion tatkräftige Unterstützung vom Geschäftsführer der Bäckerei, Stefan Szihn, und einem seiner Angestellten. Wir, das sind übrigens ich und drei andere Bloggerinnen (Yvonne von Freude am Kochen, Nikky von Kitchen Stories und Melanie von Butter & Zucker), die eingeladen waren gemeinsam Krapfen zu backen!
© rebloon/szihn
Ich hab mich gleich an die Arbeit gemacht und mit dem Teig mischen begonnen – nicht nur mit menschlicher, sondern auch mit maschineller Hilfe: die Waage bestimmt wann welche Zutat zum Teig gemischt werden muss und wenn man fertig ist muss man bestätigen. Gäb’s so was für zu Hause hätte man keine Ausrede mehr (wieder mal) eine Zutat vergessen zu haben ;) Das Teig mischen funktioniert dann ungefähr so wie mit einer Küchenmaschine – nur im XXXL-Format!
Und dann geht’s an die Handarbeit: jetzt wird der Teig in gleich große Portionen aufgeteilt und zum Ruhen in Kugeln geformt. Und was beim Profi wirklich einfach aussieht, ist es überhaupt nicht. Nach einer kurzen Wartezeit kommt dann wieder eine Maschine (diesmal im Retro-Design) an die Reihe, die nochmal portioniert: nämlich für die einzelnen Krapfen. Und auch die müssen wieder gerollt werden bevor sie sich dann ein bisschen ausruhen dürfen. Und du wirst es erraten: auch mit weniger Teig ist das Kugeln formen nicht unbedingt einfacher ;)
Nachdem die Krapfen aufgegangen sind und sich an der Oberfläche eine Haut gebildet hat, dürfen (oder müssen, je nach dem aus welchem Blickwinkel man es sieht) die Krapfen ins Ölbad. Und wenn ich mich entscheiden müsste, wäre das meine Lieblingsstation. Denn hier werden die Krapfen nicht nur goldbraun gebacken (mit automatischem Wendemanöver), sondern auch gefüllt!
Das Frittieren ist einer der entscheidenden Schritte, bei dem man einen guten von einem schlechten Krapfen unterscheiden kann. Ein Qualitätskriterium ist nämlich der weiße Streifen in der Mitte: je größer der ist, umso besser! Da kannst du das nächste Mal wenn du beim Bäcker bist mal drauf achten ;) Gefüllt werden die Krapfen übrigens noch heiß – also nix für empfindliche Finger!
© rebloon/szihn
Und als Finish gibt’s dann auch noch eine Zuckerhaube obendrauf. Wir haben in knappen 4 Stunden gerade mal ein paar dutzend Krapfen gebacken, also so gut wie gar nix. Täglich werden in einer Filiale der Bäckerei Szihn nämlich 2.000 bis 2.500 Krapfen verkauft. Der absolute Renner sind Krapfen, Berliner, Krebbel, oder wie sie sonst noch heißen, am Faschingsdienstag. Da gehen nämlich 12.000 (jup, richtig gelesen!) Krapfen über die Ladentheke!
Wenn ich mir einen Krapfen hole, dann fällt meine Wahl übrigens immer auf die stinknormalen Marillenkrapfen. Gerne auch die kleinen Jourkrapfen, da ist im Vergleich zum Teig mehr Marmelade drinnen ;) Eine Lustige Idee fand ich aber auch den Raffaello-Krapfen, den es in der Bäckerei Szihn gibt, mit leckerer Milchcreme!
Welchen Krapfen isst du am Liebsten? Marille, Vanille, Erdbeer? Oder vielleicht etwas exotischeres?
5 Comments
Deine Fotos sind wie immer Klasse, auch bei „Nicht-Tageslicht“ ;-))
Liebe Grüße
Yvonne
Haha, vielen Dank :)
Ich muss aber gestehen das war diesmal totaler Zufall, war nämlich der erste Außeneinsatz meiner neuen Kamera und ich hab einfach munter drauflos geschossen!
Liebe Grüße,
Janneke
Hallo Janneke,
wow das muss herrlich geduftet haben und war sicher spaßig. Die Teile wollen mir zu hause ja nie gelingen, gut das das dem Bäcker nicht passieren kann ;-)
Also ich mag ja total gerne Krapfen mit Schokopudding – Fülle, bekommt man aber sooo selten. Meistens ist nur der Nutella-Nougat Verschnitt darin.
LG Tanja
Oh ja, geduftet hat es wirklich herrlich :)
Schokopudding? Das klingt gut! Die Sorte hab ich bei uns noch gar nie gesehen (auch die mit Nutella-Verschnitt noch nicht, hihi). Aber vielleicht steuere ich einfach immer blind die Marillenkrapfen an… Ich werd mal die Augen offen halten :)
Liebe Grüße,
Janneke
Einen tollen Einblick habt ihr da bekommen. Sieht alles superlecker aus.
Liebe Grüße,
Daniela