Als ich vor knappen 2 Jahren meinen Spaß am Backen entdeckt habe, stand ich oft vor einer Herausforderung. Nämlich jedes Mal dann, wenn eine neue „Sorte“ Teig mit im Spiel war.
Weil ich sicher nicht die einzige bin der es so geht, habe ich mich entschlossen, die Grundteigarten in Bilderserien zu erklären.
Den Anfang macht eine meiner Lieblingsteigarten: Der Germteig (oder Hefeteig)! Und das am Beispiel des von vielen geliebten Striezels, auch als Butterzopf bekannt :)
Die Zutaten für Germteig:
- 240 g Milch
- 30 g frische Hefe
- 80 g Kristallzucker
- 2 TL Vanillezucker
- 500 g Mehl
- 2 Eier (+ 1 Ei zum Bestreichen)
- 100 g Butter
Die Milch muss leicht erwärmt werden. Sie darf aber nicht heiß sein, sondern höchstens lauwarm! Optimalerweise bringt ihr sie auf Körpertemperatur.
Die Hälfte, also 120 g, könnt ihr inzwischen zur Seite stellen.
Jetzt kommt die Hefe ins Spiel. Ich verwende für meinen Germteig am liebsten frische Hefe. Ich hab das Gefühl sie geht besser auf und das Endprodukt ist luftiger.
Die Hefe wird in der Milch aufgelöst. Am besten funktioniert das, wenn ihr sie zerbröselt. Das Auflösen kann schon ein bisschen dauern, aber mit viel Geduld und Umrühren klappt es schon!
Mit dem Knethaken werden jetzt erst mal 100 g Mehl untergeknetet. Auf diese Weise entsteht ein „Teigansatz“. Der wird mit einem Tuch zugedeckt und 15 Minuten an einem warmen Platz zur Seite gestellt, damit er aufgehen kann. Er sollte danach ungefähr das doppelte Volumen haben!
In der Zwischenzeit könnt ihr die restlichen Zutaten herrichten. Eier und Butter sollten nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen, sondern bei Zimmertemperatur verarbeitet werden. Das stellt sicher, dass der Teig auch wirklich schön aufgeht.
Außerdem sollte das Mehl gesiebt werden, damit sich keine Klümpchen bilden.
In einer größeren Schüssel werden dann die restlichen 400g Mehl, 80 g Kristallzucker, 2 TL Vanillezucker und die 2 Eier gemeinsam mit dem Teigansatz verrührt. Die Knethaken des Mixers leisten immer sehr gute Dienste, auch wenn es ganz schön anstrengend werden kann :)
Danach wird die restliche lauwarme Milch dazu gelehrt und der Teig so lange geknetet, bis er sich vom Rand der Schüssel löst. Das gleiche Prinzip bei der Butter: sie wird in kleine Stückchen geschnitten und ebenfalls mindestens so lange untergeknetet, bis sich der Teig vom Rand löst. Meine Devise: besser zu lange kneten als zu kurz !
Zugedeckt muss der Hefeteig jetzt an einer warmen Stelle zirka 1 Stunde lang gehen. Je wärmer die Umgebung, desto wohler fühlt er sich. Zugluft sollte hingegen vermieden werden. Auch diesmal sollte sich das Volumen verdoppelt haben.
Jetzt könnt ihr euch ans Verarbeiten machen. Damit der Teig nicht auf euren Händen und der Tischplatte kleben bleibt könnt ihr sie mit ein bisschen Mehl bestäuben. Unsere Menge reicht für 2 mittelgroße Striezel oder 12 Brioche.
Vor dem Backen sollte der Germteig in seiner endgültigen Form nochmals 15 Minuten gehen. In dieser Zeit kann das Backrohr schon auf 180°C vorgeheizt werden.
Ich habe meinen Teig zu zwei Striezeln geflochten und mit einem verquirlten Ei bestrichen.
Wollt ihr den Teig zu einem Blechkuchen ausrollen, werdet ihr feststellen, dass er sich am Backpapier immer wieder zusammenzieht. Einfacher geht das Auswalken auf einer bemehlten Arbeitsfläche!
Nach 25 Minuten im Backrohr sollte euer Striezel dann goldbraun gebacken sein.
Zum Schluss noch ein Tipp:
Germteig lässt sich auch einfrieren! Und das am besten vor dem Gehrprozess. Man lässt ihn dann über Nacht im Kühlschrank auftauen und wie im Rezept beschrieben gehen. Tiefgekühlt hält er zirka 6 – 8 Monate.
Wenn ihr einen fertigen Hefekuchen einfriert, könnt ihr ihn nach dem Auftauen nochmal kurz aufbacken, dann schmeckt er besonders frisch!
Prinzipiell ist es nicht allzu schwierig mit Germteig zu backen, nur eilig darf man es nicht haben. Alleine das „gehen lassen“ nimmt 1 1/2 Stunden in Anspruch. Aber dafür schmecken die Komplimente dann umso besser ;)
Wenn ihr noch Tipps zum Backen mit Hefeteig habt, dann her damit! Man lernt schließlich nie aus :)
13 Comments
das schönste bei euch südlichen nachbarn sind die unschlagbar netten bezeichnungen für all die süßen speisen. da können wir einfach nicht mithalten;) lg, nikki
Ja, so schön klingt das alles da bei euch ;O)….und dieses Striezel sieht sehr lekker aus!
Groetjes,
Maren
Liebe Janneke,
danke für deinen Kommentar bei mir, da musste ich doch gleich mal bei dir vorbeischauen. Ich bin ganz begeistert, dein Blog gefällt mir. Germ, Striezel… meine Oma ist Österreicherin, da kommen bei mir gleich Nostaligiegefühle auf.
Viele Grüße
Anja
Oh, vielen dank!
Das freut mich, das schönste Süß ist, wenn man es mit Freunden genießt und/oder in Erinnerungen schwelgen kann :)
Tolle idee mit den basics!!
Danke :)
Legga legga schaut das aus!
Bei mir gabs den am Sonntag auch zu Frühstück, leider nicht selbstgemacht sondern vom Herrn Lidl und leider habe ich (trotz aufgeräumter Vorratsregale) nicht einmal meine Bio-Aprikosenmarmelade gefunden.
Deprimierend dann dieses perfekte Frühstücksleckerli bei dir zu sehen!
Festes Ziel:
Das nächste mal selbst backen und mit der frischen Marmelade bestreichen, die ich eben hinter dem Fleur de Sel wiedergefunden habe.
Oder du schickst mir einen?
;-)
Liebe Grüße
jule ♥
Tut mir leid, ich hab zwar 2 Stück gebacken, aber die waren in null komma nix weggeputzt :)
Aber cool dass du ihn das nächste Mal selber backen willst, das lohnt sich total!
Bin ich doof? Wann kommt die Butter dazu? Mit den Eiern etc.?
Nö, gleich nachdem du die Milch dazu gegeben hast und sich der Teig vom Rand gelöst hat. Danach kommt die Butter in kleinen Stückchen dazu und dann musst du so lange weiterrühren, bis sich der Teig wieder von der Schüssel löst!
Ich hab den Germteig schon so oft gebacken und er ist sogar leckerer wie der von meiner Mutter! Bestes Rezept!! Echt tolle Seite. Weiter so und Liebe Grüße
Oh, vielen lieben Dank Steffiii!
[…] Tipps und Tricks wie ihr Hefeteig am Besten zubereitet findet ihr zum Beispiel hier. […]